Bericht Osttiroler Bote 10.6.2021
Innsbruck,
Bei sprechenden Geräten herrscht große Nachfrage
Blinde und sehbehinderte Personen wurden von der Corona-Krise doppelt stark getroffen. Nicht nur der Kontakt zu Familien und Freunden viel weg, sondern auch jener zu vertrauten Assistenzpersonen, die im Alltag eine wichtige, sehende Unterstützung leisten. „Das Angebot eines telefonischen Notdienstes fand in dieser Phase der Krise großen Anklang. Sehr schnell zeichnete sich auch eine große Nachfrage nach ganz speziellen Hilfsmitteln ab“, erklärt Barbara Resl vom Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol (BSVT). Er begleitet aktuell 182 betroffene in Osttirol. „Geht man aber davon aus, dass ca. 3,5 % der Bevölkerung von einer Sehbehinderung oder Blindheit betroffen sind, dürfte die Dunkelziffer auf jeden Fall im vierstelligen Bereich liegen“, meint Resl.
Hilfsmittel rund um das Thema Gesundheit waren sehr gefragt. So fanden sprechende Fieberthermometer nahezu reißenden Absatz, aber auch sprechende Blutdruckmesser wurden oft nachgefragt. Auch sprechende Küchengeräte und akustische Farberkennungsgeräte waren für betroffene Menschen wichtig. Essenziell wind auch Hilfsmittel zur Informationserlangung und Kommunikation mit der „Außenwelt“. „Noch nie war Telefonie so wichtig“, berichtet Resl. Vor allem Großtastentelefone und sprechende Telefone aber auch vergrößernde Sehhilfen, Beschriftungsysteme oder Vorlesesysteme boten betroffenen Menschen Zugang zu Printmedien und somit zu Informationen zur Coronakrise. Diese Trends sind bis heute ungebrochen. Das Team des BSVT berät alle blinden und sehbehinderten Tiroler zudem auch in sozialrechtlichen Fragen, zu Sehbehinderung und Beruf und weiteren Themen rund um Blindheit und Sehbehinderung. Auskünfte rund im Hilfsmittel erteilt Mag. Markus Fischnaller, Leitung Hilfsmittelzentrale. Erreichbar ist er unter Tel. 0512-3342227 oder per E-Mail: markus.fischnaller@bsvt.at
Bildunterschrift: Mag. Markus Fischnaller zeigt einer betroffenen Frau unterschiedliche Großtastentelefone.