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Tag des weißen Stockes 2012 – Radfahrer vs. Blinde

Wenn das Sehvermögen nachlässt oder fehlt wird insbesondere die Mobilität zur Herausforderung. Rund 2.500 blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen in Tirol sind davon betroffen. Allerdings gibt es immer mehr Innovationen, die blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung im öffentlichen Raum erleichtern: Das sind zum Beispiel Navigationsgeräte, neue Ampelsysteme, verbesserte Hilfsmittel, immer mehr Kilometer Leitlinien, die verlegt werden oder Aufmerksamkeitsfelder an Bushaltestellen – doch gibt es nach wie vor gefährliche Situationen.

Radfahrerinnen und Radfahrer sind für blinde und sehbehinderte Menschen schwierig im Straßenverkehr wahrzunehmen. Sie sind sehr leise und werden oft erst sehr spät wahrgenommen. TBSV Obmann Klaus Guggenberger appelliert an ein rücksichtsvolleres Miteinander im Straßenverkehr: „Damit brenzlige Situationen zwischen Radfahrern und blinden Menschen erst gar nicht entstehen, ist unser Personenkreis auf die vorausschauende Fahrweise von Fahrradfahrern angewiesen. So lässt es sich auch verhindern, dass ein Blindenstock zwischen die Speichen gerät und sich womöglich jemand verletzt.“ Auch falsch abgestellte Fahrräder sorgen bei der Orientierung für Verwirrung.

Das macht blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung schwer:

  • Fahrräder, die auf Leitlinien abgestellt sind und so den Weg versperren
  • Räder, die an Blindenampeln angelehnt sind und den Zugang zu den akustischen Ampeln verstellen
  • Keine taktilen Hinweise, die einem blinden oder sehbehinderten Mensch anzeigen, ob er auf einem speziell gekennzeichneten Radweg geht.
  • Schnell heran nahende Fahrradfahrer, die kein akustisches Warnsignal abgeben.
  • Fahrradwege zwischen Gehsteig und Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Der internationale Tag des weißen Stockes am 15. Oktober wurde 1969 von der UNO ins Leben gerufen. Blindenorganisationen weltweit machen deshalb in dieser Zeit besonders auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam.