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Sehbehindertentag 2010: „Ich bin ja nicht blind!?“

Innsbruck, 6.6.2010. Zirka 3,9 Prozent der Bevölkerung haben Probleme mit dem Sehen. Schätzungsweise rund 2.500 blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen leben in Tirol. Am 6. Juni, dem „Sehbehindertentag“ im deutschsprachigen Raum, macht der Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verband (TBSV) auf ihre Bedürfnisse aufmerksam.

Menschen gelten als sehbehindert, wenn ihr Sehvermögen nicht durch beispielsweise eine Brille alltagstauglich korrigiert werden kann. Die Maximalform einer Sehbehinderung ist die Blindheit. Die Betroffenen sind zur Alltagsbewältigung auf Hilfsmittel wie Lupen, Lupenbrillen, Bildschirmlesegeräte und andere speziell für ihre Bedürfnisse adaptierte Gegenstände angewiesen. Sehbehinderte Menschen haben oft Probleme sich zu orientieren, fühlen sich im Straßenverkehr oder in unbekannter Umgebung unsicher.

Mit der entsprechenden Unterstützung ist es allerdings in vielen Fällen möglich, mit einer Sehbehinderung ein weitestgehend selbständiges Leben zu führen. „Der Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verband bietet zu diesem Zweck entsprechende Trainings und Beratung für Betroffene vom Kleinkind bis zu Senior an,“ erklärt Dietmar Graff, Obmann des Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes.

Allerdings ist es insbesondere für sehbehinderte Menschen schwierig, Hilfe anzunehmen. „In der Bevölkerung gelten wir häufig noch als Blindenverband“, weiß Graff. „Betroffene die noch über einen Sehrest verfügen, haben daher Hemmungen zu uns zu kommen, denn sie denken: ,Ich bin ja nicht blind!´.“ Dabei könnten sie mit Hilfe des TBSV und entsprechender Hilfsmittel unter Umständen wieder lesen und viele alltägliche Arbeiten sicherer und selbständiger bewältigen.

Bildschirmlesegerät

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