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Neueröffnung: Blindenwanderweg in Innsbruck

Innsbruck, 6.4.2013. Einmalig in Österreich: Info-Wanderweg für blinde und sehbehinderte Menschen

Die Stadt Innsbruck und der Tiroler Blinden- und Sehbehinderten Verband (BSVT) präsentieren den generalüberholten Wanderweg für blinde Menschen an der Sill. Stadtrat Ernst Pechlaner wird im Beisein des BSVT Obmann Klaus Guggenberger und des ehemaligen Verkehrsreferenten Dietmar Graff den generalüberholten Wanderweg neu eröffnen.  Der Info-Wanderweg für blinde Menschen führt vom Sillpark bis zum Baggersee. Auf der Strecke von 5 km stehen sieben Thementafeln, die sich insbesondere mit dem Naturraum „Fluss“ befassen. Durch Reliefdarstellungen in Kunststoff sind sämtliche Graphiken und zentrale Textelemente ertastbar und durch das bewährte taktile Leitsystem im Boden sind die Tafeln leicht zu finden.

Neueröffnung des Blindenwanderwegs am 24. April

Die Infotafeln mit ertastbaren Bildern geben Auskunft über die Natur rund um die Sill und den Inn. Es wird über die Bäume und Fische sowie über die Stromgewinnung berichtet. Die neu gestalteten Tafeln werden präsentiert. Diese sind in den vergangenen Wochen überarbeitet worden und sind vom Material her robuster, witterungsbeständiger und (fast) sicher vor Vandalismus.

„Die Promenade an der Sill eignet sich dafür ideal weil der Fluß, die Vögel und die blühenden Bäumen eine ideale Geruchs- und Hörkulisse für blinde Menschen bilden“, sagt BSVT Obmann Klaus Guggenberger.

Der Biologe Univ.-Doz. Mag. Dr. Armin Landmann gestaltete die Schautafeln inhaltlich. Die Themen reichen von „Bäume an Sill und Inn“ über „Fische in Sill und Inn“ bis hin zu  „Vögel an der Sill und Inn“ und weiteren interessanten Schautafeln. Diese sind für blinde als auch für sehende Menschen ein informatives Angebot entlang der Sill Promenande.

Die Kosten von ca. 3000 € pro Tafel und Einbau des taktilen Systems werden zu 20% vom Land Tirol und zu 80% von der Stadt Innsbruck übernommen.

Zusätzlich zu den einzelnen Thementafeln soll es auch noch eine taktile Tafel mit einem Übersichtsplan beim Sillpark geben. „Solche Projekte, die mit so großer Begeisterung von engagierten Mitbürgern unterstützt werden, sind eine große Bereicherung für die ganze Stadt“ so Vizebgm. Sprenger abschließend. „Dinge, wie die neuen Schautafeln sind es, die das Leben in Innsbruck so lebenswert machen“.

Im Rahmen der Arbeit des BSVT im Behindertenbeirat der Stadt Innsbruck ist an der Sill ein Weg für blinde Menschen entstanden, den sie selbständig, sicher und ohne Begleitpersonen benützen können. „Gleichzeitig erfahren wir an verschiedenen Infostationen, was wir nicht sehen können“, erklärt der selbst betroffene Dietmar Graff. Die Stationen sind auch für Sehende sehr informativ und so montiert, dass auch Rollstuhlfahrer dieses Angebot nutzen können.

Entstanden ist dieses in Österreich einmalige Projekt bereits vor einigen Jahren auf Initiative des ehemaligen BSVT Verkehrsreferenten Dietmar Graff und des ehemaligen Vizebürgermeisters DI Eugen Sprenger.