Das Auge isst mit
Diabetes greift gerne und häufig das Auge an. Vorsorge und rechtzeitiges Handeln sind essentiell. Augenarzt Dr. Georgios Blatsios und Internistin Dr. Andrea Wechselberger gaben beim Vortragsabend im BSZ-Tirol einige Tipps.
Die Volkskrankheit Diabetes greift in der Gesellschaft um sich und im Menschen das Gewebe an. Still und leise, lange unbemerkt, greift die Zuckerkrankheit die Gefäße im Auge an. In der Folge kommt es zu Schäden auf der Netzhaut. Der Preis: Das Augenlicht wird schwächer und schwächer. „Das wichtigste ist, dass Diabetiker ihren Blutzucker regelmäßig messen und gut eingestellt haben. Auch der Blutdruck und der Blutfettwert müssen richtig eingestellt sein“, mahnt Oberarzt Dr. Georgios Blatsios von der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie. „Jeder Diabetiker muss nach der Erstdiagnose der Erkrankung eine Augenuntersuchung bekommen, um den Status zu bestimmen. Ist das Auge noch nicht betroffen, soll man mindestens einmal jährlich zum Augenarzt zur Kontrolle, bei leichter diabetischer Veränderung halbjährlich und bei fortgeschrittener diabetischer Veränderung am Auge mehrmals im Jahr.“ Die wichtigsten Augenkomplikationen von Diabetes sind diabetische Retinopathie oder diabetisches Makulaödem. Für das diabetische Makulaödem werden Medikamente ins Auge gespritzt, oft sind wiederholte Behandlungen nötig. Daher braucht es den häufigeren Besuch bei der Ärztin oder beim Arzt. Eine andere Therapie ist die Laserbehandlung. Sie ist bei fortgeschrittenem Stadium der diabetischen Retinopathie der Standard.
Vorsorge auch als DiabetikerIn
„Durch die Änderung des Lebensstils kann man selbst viel zur Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen“, weiß Dr. Andrea Wechselberger, Internistin an der Universitätsklinik für Innere Medizin I. „Grundbaustein der Typ-II-Diabetestherapie ist eine Ernährungsumstellung.“ Vollkornmehl statt Weißmehl, heimisches Obst statt exotisches Obst – letzteres lässt den Blutzuckerspiegel rasch in die Höhe schießen – Wasser statt Limonade und magerer Schinken statt fetter Salami sind einfache Maßnahmen, die man im Alltag rasch umsetzen kann. „Regelmäßige Bewegung nach dem Essen, wie beispielsweise ein schneller Spaziergang oder auch ein Training mit dem Arm-Ergometer helfen, den Blutzuckerspiegel wieder zu senken“, so die Internistin.
Ist das Auge einmal angegriffen und das Sehvermögen reduziert, finden Betroffene beim BSVT umfassende Unterstützung, so zum Beispiel sozialrechtliche- oder Hilfsmittelberatung. Ein sprechendes Blutzuckermessgerät, eine sprechende Küchenwage oder ein Telefon mit vergrößerten Tasten erleichtern bei schlechterem Sehen ungemein den Alltag. Nähere Informationen unter www.bsvt.at.
Foto: Abdruck frei. Credit: BSVT
SPÖ-Gesundheitssprecherin Gabi Schiessling, Oberarzt Dr. Georgios Blatsios, Internistin Dr. Andrea Wechselberger, BSVT-Obmann Klaus Guggenberger
Rückfragehinweis:
Dr. Andrea Wechselberger
Internistin an der Universitätsklinik für Innere Medizin I
Telefon: 0512 / 504 831 15
Oberarzt Dr. Georgios Blatsios
Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie
Telefon: 0512 / 504 237 20
Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol (BSVT)
Diplom-Kulturwirtin Julia Brugger
Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: julia.brugger@bsvt.at Telefon: 0512 / 33 4 22 – 17, Mobil: 0660 / 527 73 32