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Barrieren im Alltag selbst erleben

Im Rahmen einer österreichweiten Roadshow luden ÖBB und ÖZIV im Juli Interessierte zum Innsbrucker Hauptbahnhof ein, wo sie die Welt einmal aus der Sicht von Rollstuhlfahrern oder von Seh- und Gehörbehinderten Menschen erleben können. Das Ziel der Aktion ist FAIRständnis zu schaffen, mit welchen Barrieren Menschen mit Behinderungen im Alltag konfrontiert sind. Durch das persönliche Erleben bei der Roadshow, sei es im Rollstuhl oder mit verbundenen Augen, werden die Teilnehmer zu den vielfältigen Themen rund um den Alltag von Menschen mit Behinderung sensibilisiert.

Wie blinde Menschen ihre Wege am Innsbrucker Hauptbahnhof meistern, konnten Interessierte unter der Dunkelbrille und mit Blindenstock selbst erfahren. Der zweite Obmannstellvertreter des TBSV, Michael Berger, zeigte ihnen beispielsweise das Blindenleitsystem und die Handlaufinformationen an Treppengeländern für blinde und sehbehinderte Reisende. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz erläuterte TBSV-Vizeobmann Klaus Guggenberger wie gut die Zusammenarbeit mit den ÖBB funktioniert. Am Gelände des Innsbrucker Hauptbahnhofes wurden unter anderem fünf Kilometer Leitlinien verlegt, um blinden Menschen eine barrierefreie Mobilität zu ermöglichen.

Im Rahmen der Aktion FAIRständnis wurde auch ein „Rollodrom“, ein Rollstuhl-Erlebnisparcours, mit alltäglichen Hindernissen wie Treppen und Gehsteigkanten, aufgebaut. Die Roadshow ist eine hervorragende Gelegenheit, um das Bewusstsein im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu stärken. Das „Rollodrom“ war nach Wien und Linz am 12. und 13. Juli 2011 jeweils von 09:00 bis 16:00 Uhr am Innsbrucker Hauptbahnhof, direkt am Bahnsteig 1 stationiert. Am 09. und 10. August macht das „Rollodrom“ Halt in Dornbirn. Im Herbst 2011 wird die FAIRständnis-Tour auch auf die übrigen Bundesländer ausgeweitet. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben.

Nicht nur behinderte Menschen profitieren von der Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr. Für eine immer älter werdende Bevölkerung ist das Thema Barrierefreiheit besonders aktuell und auch Personen mit Kinderwägen, schwerem Gepäck oder temporären Bewegungseinschränkungen sind abhängig vom öffentlichen Verkehr ohne Hürden. Der Abbau von Barrieren macht den öffentlichen Verkehr für alle Reisenden attraktiver. Die ÖBB haben in den letzten Jahren verstärkt in barrierefreie Bahnhöfe und Züge investiert und arbeiten laufend an Verbesserungen für mobilitätseingeschränkte Personen. Bis 2015 wollen die ÖBB alle Bahnhöfe mit einer Frequenz von über 2.000 Reisenden pro Tag barrierefrei machen.