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Stellungnahme des BSVT zum Artikel in der TT-Beilage Magazin „E-Scooter-Parksünder werden eingebremst“

Der BSVT schöpft Hoffnung und freut sich, dass die Stadt Innsbruck endlich ein Abstellverbot von E-Scootern auf Gehwegen plant.

BSVT-Verkehrsreferent Michael Berger erklärt, weshalb dies dringend notwendig ist: „An Gehsteigen abgestellte E-Scooter bergen ein hohes Verletzungsrisiko für blinde und sehbehinderte Fußgänger:innen. Positiv zu erwähnen ist, dass es zukünftig endlich Abholstationen im Bereich von Parkstreifen geben soll.“

Forderungen des BSVT bezugnehmend auf den Artikel:

„Die Gehsteige müssen auch in den Randbezirken von Innsbruck frei von E-Scootern werden. Die eingravierten Nummern müssen tastbar realisiert werden, um Falschparker melden zu können. Der BSVT steht bei der Umsetzung gerne mit seinem Fachwissen zur Verfügung.“, betont Sabine Karrer, geschäftsführende Obfrau des BSVT.

TT-Artikel zum Nachlesen:

E-Scooter-Parksünder werden eingebremst

Die Beschwerden nehmen zwar ab, doch das Problem ist nicht beseitigt. Darum plant Innsbruck-Mobilitäts-Stadträtin Uschi Schwarzl in der Innenstadt ein Abstellverbot von E-Scootern auf Gehwegen. Andere Maßnahmen, wie die Beeinflussung durch das GPS der rollenden Elektrogefährte greifen bereits.

Dass mittlerweile zahlreiche E-Scooter durch Tirol rollen, ist auch ein Grund, war-um auf den Verkehrswegen mehr Acht gegeben wer-den muss. Wenn sie nicht mehr rollen, stehen sie nämlich gerne einmal mitten auf dem Gehweg. Für Fußgänger ein ärgerliches, jedoch sozusagen umgängliches Hindernis, für Menschen mit Sehbehinderung ein möglicher Stolperstein und für Rollstuhl-fahrer ein Grund, nicht weiter vorwärtszukommen.

Probleme, die sowohl der Stadt Innsbruck als auch der größten Verleih-Firma TIER bewusst sind. „Wir sind gerade in der Vorbereitung eines Plans, um das Abstellen auf Gehsteigen in der Innenstadt von Innsbruck zu verbieten. Wir beabsichtigen dafür, ganz wenige Auto- zu speziellen E-Scooter-Parkplätzen umzufunktionieren“, verrät Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne). Bis zur Vorlage des Entwurfs beim Stadtsenat werde je-doch noch etwas Zeit vergehen.

Gut, dass die Abstellproblematik bezüglich deplatzierter E-Scooter seit dem anfänglichen Boom abgenommen hat. „Seit Längerem gibt es weniger Beschwerden“, berichtet Schwarzl.

Ihre Aussage bestätigen sowohl der Tiroler Polizeipressesprecher Stefan Eder als auch Klaus Feistmantl, Amtsleiter des Referats Öffentliche Ordnung, besser bekannt als Mobile Überwachungsgruppe (MÜG). Laut Schwarzl liegt das auch an der guten Zusammen-arbeit mit den beiden Verleih-An-bietern in Tirol. Neben TIER rollen noch die silbernen Birds durchs Land. Wobei die türkisen TIER-E-Scooter nicht nur aufgrund der von Weitem sichtbaren Farbe vermehrt ins Auge stechen.

Das Unternehmen aus Berlin stellt nämlich mehr Fahrzeuge zur Verfügung: bis zu 350 E-Scooter. Sie werden neben der Landes-hauptstadt in Rum, Thaur, Völs und im Sommer in Serfaus und St. Anton angeboten.

Eines haben die Verleih-Anbieter jedoch gemeinsam: Erst muss man eine App herunterladen, damit es losgehen kann. „Und wenn diese installiert wird, zeigen Bildchen, wo geparkt werden darf, wie zum Beispiel nur auf der Seite von Gehsteigen ab einer Mindest-breite von zweieinhalb Metern“,  erklärt TIER-Österreich-Sprecher Martin Skerlan.

Das Park-Tutorial, wie er es nennt, wiederholt sich bei jedem

Fahrtbeginn und noch einmal zum Fahrtende. Und obwohl der normale Menschenverstand einem sagt, dass Behindertenparkplätze und Blindenleitlinien ausgeschlossen sind, „wird auch das in Bildern erklärt“.

Da die Anbieter allerdings selbst feststellen mussten, dass so mancher die Bildsprache nicht zu verstehen scheint, haben sie weitere Schritte unternommen, um Parksünden einzudämmen.

„Die Roller werden mit GPS geortet und wir haben Zonen, in denen so die Geschwindigkeit gedrosselt wird, wie in und um die Innsbrucker Klinik. Zudem gibt es Sperrzonen“, berichtet Skerlan. Dadurch können die E-Scooter zum Beispiel nicht in einen Park einfahren, sie können aber auch unter anderem nicht in Be-reichen für Menschen mit besonderen Anforderungen abgestellt werden. In Rum, wo das Abstellen am Gehsteig bereits untersagt ist, funktioniert das aus diesem Grund nur auf explizit ausgewiesen Parkflächen. „Die Abstimmung und Kommunikation diesbezüglich funktioniert mit den Anbietern sehr gut“, lobt Schwarzl die Zusammenarbeit.

Die einzige Schwierigkeit bei den Anbietern ist die Genauigkeit der GPS-Ortung. „Es kann nicht beeinflusst werden, ob der Roller gerade oder schräg abgestellt wird“, bemerkt Skerlan. Die exakte Erfassung des Ortungssystems ist laut Schwarzl auch ein Problem in der Stadt Innsbruck. „Die Genauigkeit des GPS hängt von der Dichte und Art der Bebauung ab. Diesbezüglich arbeiten wir mit den Anbietern ebenfalls an einer Lösung.“

Sowohl sie als auch Martin Skerlan betonen, falsch abgestellte und im Weg stehende E-Scooter zu melden. Dafür muss die auf dem Lenker eingravierte Nummer notiert und dem jeweiligen Anbieter über die Telefonhotline mitgeteilt werden. „Wir schicken dann schnellstmöglich einen Mitarbeiter dorthin“, erklärt Skerlan. Zudem würde ihre so genannte „Street Patrol“ die ganze Woche am Weg sein und Parksünden beheben.

Den Leih-E-Scooter selbst zu verschieben, ist eher unmöglich. Zum einen, weil eine Wegfahr-sperre das verhindert, zum anderen, weil diese Roller sehr robust gebaut sind und ungefähr 35 Kilogramm wiegen. „Zudem geben sie bei einer Bewegung, ohne sie gemietet zu haben, einen Alarmton von sich“, sagt Skerlan. Es sei jedoch möglich, den E-Scooter ein paar Meter umzuparken.

Damit nicht genug: Sollte ein Kunde immer wieder durch Vergehen auffallen, behält sich der Anbieter TIER vor, diesen zeitlich begrenzt oder auch dauerhaft von seinem System zu sperren. „Meist genügt eine Verwarnung, um das Verhalten zu ändern“, berichtet Skerlan. TIER-Falschparker unter der Nummer 0720/116093 melden. Dabei muss bei der automatischen Ansage nur die sechsstellige Nummer am Lenker eingegeben werden.

„Wir beabsichtigen, in Innsbruck wenige Auto- zu speziellen E-Scooter-Parkplätzen umzufunktionieren.“ Uschi Schwarzl,  Mobilitätsstadträtin

„Die E-Scooter werden mit GPS geortet und wir haben Sperrzonen. Dort können sie nicht abgestellt werden.“ Martin Skerlan, TIER-Österreich-Sprecher

E-Scooter auf Gehweg

E-Scooter auf Gehweg

E-Scooter auf Gehweg