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200 Jahre Brailleschrift & mehr: Ein Herbst voller Perspektiven

Ein Jubiläum jagt das nächste: Im Oktober feiern wir 200 Jahre Brailleschrift – mit einer Ausstellung, einer Lesung und einem inspirierenden Vortrag in der Woche des Sehens. Ende des Monats folgt ein außergewöhnliches Live-Hörspiel, bevor wir im November das 40-jährige Bestehen unserer Frühförderung – nun unter einem neuen Namen – begehen. Ein Programm, das zum Entdecken, Zuhören, Mitfühlen und Feiern einlädt.

Die Woche des Sehens ist eine Aktionswoche, die jedes Jahr im Oktober auf die Bedeutung des Sehens, die Herausforderungen bei Sehbehinderung und Blindheit sowie auf Prävention aufmerksam macht. Innerhalb dieser Woche finden weltweit Veranstaltungen statt, mit dem Ziel, Barrieren abzubauen, Bewusstsein zu schaffen und Begegnungen zu ermöglichen.

In Tirol lädt der BSVT dazu ein, die Sprache der Punkte zu entdecken, neue Perspektiven einzunehmen und ins Gespräch zu kommen. Auf dem Programm stehen eine Ausstellung zum 200-jährigen Jubiläum der Brailleschrift, eine Lesung, die zwei Sichtweisen miteinander verbindet, und ein Vortrag, der die faszinierende Geschichte und heutige Bedeutung der Punktschrift beleuchtet.

Ausstellung: 13. – 17. Oktober 2025
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 9:00–12:00 Uhr, nachmittags nach Vereinbarung
Ort: Blinden- und Sehbehindertenzentrum (BSZ) Tirol, Amraser Straße 87, 6020 Innsbruck
Kosten: Eintritt frei – über freiwillige Spenden freuen wir uns

Vor 200 Jahren erfand der blinde Louis Braille die nach ihm benannte Brailleschrift, die auf sechs erhabenen Punkten beruht, aus deren Kombination sich alle Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen bilden lassen. Bis heute ermöglicht die Punktschrift blinden Menschen den Zugang zu Schule, Beruf und Kultur. Die Ausstellung zeigt Bücher, Landkarten, tastbare Kinderbücher und weitere Hilfsmittel, welche die Sprache der Punkte lebendig machen.
Für Schulklassen und Gruppen wird um Anmeldung gebeten, damit Führungen möglich sind.

Lesung und Vortrag
Mittwoch, 15. Oktober 2025
Uhrzeit:
ab 17:30 Uhr
Ort:
Blinden- und Sehbehindertenzentrum (BSZ) Tirol, Amraser Straße 87, 6020 Innsbruck
Kosten: Eintritt frei – über freiwillige Spenden freuen wir uns

  • Aufzeichnungen einer Blinden
    Lesung einer blinden und einer sehenden Frau – Anita Ager und Verena Covi – aus dem Prosatext von Gina Mattiello
    Beginn: 17:45 Uhr
    In dieser Lesung werden ausgewählte Passagen aus dem Buch Aufzeichnungen einer Blinden vorgetragen. Zwei Perspektiven – die einer blinden und die einer sehenden Frau – eröffnen unterschiedliche Zugänge zu Wahrnehmung, Sprache und Selbstbestimmung.
    Die Lesung gibt einen literarischen Vorgeschmack auf das immersive Live-Hörspiel desselben Titels, das am 29. und 30. Oktober 2025 im BRUX / Freies Theater Innsbruck aufgeführt wird.
  • Lesende Hände – 200 Jahre Brailleschrift
    Vortrag von Dipl.-Päd. Klaus Guggenberger
    Beginn: 18:45 Uhr
    Anlässlich des Tags des weißen Stocks beleuchtet Dipl.-Päd. Klaus Guggenberger unter dem Titel „Lesende Hände“ die faszinierende Geschichte der Brailleschrift – von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis zu ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in einer zunehmend digitalen Welt. Der Vortrag zeigt, warum diese Form des Lesens und Schreibens auch 200 Jahre nach ihrer Erfindung unverzichtbar bleibt.
    Eine gute Gelegenheit für alle, die die Sprache der Punkte neu entdecken oder ihr Wissen vertiefen möchten.

Musikalisch umrahmt wird der Abend von MaWieHold!Maria Ma (Hackbrett) und Sebastian Wiesflecker (E-Gitarre) – die mit feinen Klängen zusätzliche Sinnesebenen eröffnen.

Immersives Live-Hörspiel von Gina Mattiello und Reinhold Schinwald (büro lunaire) mit Anne Bennent, Manuel Alcaraz, und Niklas Esterbauer
Mittwoch, 29. und Donnerstag, 30. Oktober 2025
Uhrzeit:
jeweils 19:00 Uhr
Ort:
BRUX / Freies Theater Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck
Kosten: Eintritt wahlweise 20 €, 25 € oder 30 € (nach eigenem Ermessen). Der Reinerlös der Eintrittsgelder kommt dem BSVT zugute.

Das immersive Live-Hörspiel Aufzeichnungen einer Blinden lässt zwei Frauen im Dunkeln zueinander finden. Inspiriert von philosophischen Überlegungen zu Stimme, Wahrnehmung und Sprache, richtet sich der Fokus auf Hören und Tasten als Formen der Welterschließung. Geräuschlandschaften – etwa das Lesen der Brailleschrift – und Schlagwerkkompositionen eröffnen neue Assoziationsräume.
Der Prosatext von Gina Mattiello wird von ihr gemeinsam mit Anne Bennent gesprochen, begleitet von der Live-Elektronik Reinhold Schinwalds. Das Publikum trägt Dunkelbrillen – so wird das Sehen ausgeschaltet und das Hören zum zentralen Sinneseindruck.
Ein Projekt von büro lunaire in Kooperation mit dem BSVT.
Ticketreservierungen sind über das BRUX möglich: direkt auf der Website www.brux.at sowie per E-Mail an info@brux.at und unter folgender Telefonnummer +43 664 1129285.

Jubiläumsfeier der mobilen Frühförderung des BSVT – mit Bekanntmachung des neuen Namens
Freitag, 7. November 2025, ab 14:00 Uhr

Uhrzeit:
ab 14:00 Uhr
Ort:
VILLA BLANKA, Weiherburggasse 8, 6020 Innsbruck

Die Frühförderung des BSVT zählt zu den ersten spezifischen Frühförderstellen in Österreich. Seit 1985 werden blinde und sehbehinderte Kinder sowie ihre Familien begleitet – mit dem Ziel, die bestmögliche Entwicklung zu unterstützen und Teilhabe von Anfang an zu fördern.
Zum 40-jährigen Bestehen präsentiert sich die Frühförderung erstmals unter ihrem neuen Namen.
Anlässlich des Jubiläums kommen ehemalige und aktuelle Frühförderinnen zu einem gemeinsamen Rückblick zusammen. Landesrätin Eva Pawlata wird den Festakt mit einführenden Worten eröffnen.

Hinweis:
Die Veranstaltung findet im kleinen, geschlossenen Rahmen statt und ist nur für eingeladene Gäste zugänglich.

Vorschau auf das Herbstprogramm 2025: Inklusion, Bildung und Kultur im Fokus.

Vorschau auf das Herbstprogramm 2025: Inklusion, Bildung und Kultur im Fokus.

Detailaufnahme einer historischen Braille-Schreibmaschine und Braillepapier als Symbol für 200 Jahre Brailleschrift; Foto: Pexels.

Besucherinnen und Besucher mit Augenbinden werden von einer Begleitperson zu ihrem Platz geführt; Foto: Max Wegscheidler.

Das Foto zeigt den Einsatz leuchtunterstützter und digitaler Hilfsmittel in der Frühförderung von Kindern mit Sehbeeinträchtigung. Ein Kind interagiert mit einem Tablet, auf dem bunte, leuchtende Formen dargestellt sind, um kognitive und motorische Grundfähigkeiten zu fördern – darunter visuelle Stimulation, taktile Wahrnehmung, Ursache-Wirkungserfahrungen, visuelle Folgebewegungen und die Entwicklung der Auge-Hand-Koordination. Foto: BSVT.